Sie sind hier: HomeMeine Motorräder >

  Moto Guzzi GTV - 1948

Dieses Guzzi... ja was soll ich sagen: Genuss pur.
La bella machina!

Erleben Moto Guzzi GTV

Gebaut von 1947 bis 1948. Gekauft Juli 2008. Verkauft 14.7.2015.

Zu meinem 60sten schenkte ich mir diese 60-jährige Moto Guzzi!

Bei dieser Maschine muss ich noch alles selber machen, wie zB die Zündung verstellen. Nach einigem Üben gelingt es mir heute meistens, die Maschine mit 1 Kick zum Leben zu erwecken. Alle Hebel richtig eingestellt wie sie es gerne möchte... läuft sie auf 1 Kick. Während ich von der grossen BMW R1200RT einfach erwarte, dass sie beim ersten Knopfdruck einwandfrei läuft und sich automatisch ausregelt, geniesse ich beim Guzzi schon das erste Erfolgserlebnis, wenn es beim 1. Kick tuckert.

Typisch für Guzzis zu jener Zeit: Aussenliegende Kipphebel, das Schwungrad und den offenen Vergaser - durch den ich die Maschine schnaufen höre.

Bevor ich losfahre, mache ich kurz Mentaltraining und betätige alle Hebel - weil bei Bremse und Ganghebel alles umgekehrt angeordnet sind gegenüber einem "normalen" Motorrad.

Weil die Dinger nicht partout dicht sind, hat man irgendwann angefangen, einen Ölhahn einzubauen, so dass das Öl erst in den Motor/Getriebe fliesst, wenn ich den Hahn öffne - ansonsten fliesst alles Öl ins Motorgehäuse und kleckert mit der Zeit auf den Boden. Man darf einfach nie vergessen, den Ölhahn zu öffnen bevor man den Motor startet. So ca 10-20 km würde es wahrscheinlich gehen ohne Schmierung... aber dann wäre wohl Schluss. Hier habe ich ein Ritual entwickelt: Immer als erstes den Ölhahn öffnen, dann erst den Benzinhahn. Beim Abstellen immer beides schliessen. Ausserdem: Bei "normalen" Ölen werden Verunreinigungen, wie Russ und andere Verbrennungsrückstände gelöst und im Öl in Schwebe haltend zum Ölfilter transportiert. Da werden die Verunreinigungen ausgesondert und somit dem Ölkreislauf entnommen. Bei Motoren ohne Ölfilter oder nur grobem Filter, wie das Drahtgitter bei meiner Guzzi, dürfen die Verunreinigungen nicht in Schwebe gehalten werden, sondern sie müssen sich setzen – ansonsten sie dauernd im Kreislauf verbleiben und Schäden verursachen.

Alles in allem: Offen sichtbare und erlebbare Technik par excellence.

Der Sound ist etwas zwischen Helikopter und Betonmischer.

Sozia: Ich fühle mich auf dem Sitzchen etwas im Abseits und ziemlich benachteiligt, was die Federung anbelangt, die Unebenheiten der Strasse erreichen meinen Allerwertesten eins zu eins!