Der NARR als Symbol für das reine,
noch unentfaltete, noch unbewusste Potential. Jegliche Möglichkeit -
aber noch nicht realisiert. Die männlichen und
die weiblichen Aspekte sind bei ihm noch im Frieden vereint. Dies zeigt sich symbolisch
durch die Androgynität des Narren.
Bei ihm gibt es keinen Konflikt, weil er noch nicht der
Polarität ausgesetzt ist. Er könnte gar über die Klippe hinauslaufen... er würde von
Engeln getragen.
Naiv-paradiesischer Zustand.
Viele "Esoteriker" meinen, dies sei der
Ideal-Zustand - es ist aber erst der Anfang der Reise. Das Ziel ist,
volle Bewusstheit von der Karte "Die Welt" zu erreichen.
Der Narr symbolisiert sozusagen die Raupe,
die das Potential des Schmetterlings in sich hat - und auch zum Schmetterling werden muss.
Der Schmetterling wäre der Zustand, der dargestellt ist in der Karte: Die Welt. |
Polarität,
Trennung.
Der Ur-Sprung ist soeben passiert! Es hat quasi
einen Sprung gegeben in der runden Ganzheit. Das vorher runde Eine ist un-eins geworden.
Der Narr ist durch die Polarität sozusagen zweigeteilt worden in weiblich und männlich.
Beginn der Lebensreise. Hier
gerät der Narr in die Polarität: Weibliches und Männliches sind Pole, sind Gegensätze
geworden. Gegensätze ziehen sich an - lieben sich: Die Liebenden! In anderen Tarot-Sets
heisst diese Karte auch "Entscheidung", was stärker auf das
Thema der Polarität hinweist.
Der "Schnappschuss" im Bild ist kurz
vor dem sogenannten "Sündenfall" gemacht. Die Beiden sind noch offen und
unverhüllt und alles ist noch friedlich. Der Irrgarten der
Entscheidungen ist aber schon angelegt.
Der Paradiesgarten wird demnächst zum
phänomenalen, grossen Labyrinth, wo es bekanntlich nicht so einfach ist, den richtigen
Weg zu finden. |
Schichtwechsel des Engels:
Der Engel des Masses, der Engel des Friedens macht dem Teufel Platz. Im Zwischen-RAUM, im Spannungs-RAUM zwischen den zwei Polen
der unendlichen Un-Eins-Heiten nimmt der Teufel Platz und nutzt sozusagen jede Un-Klarheit
aus, uns noch mehr zu verwirren und zu verfangen im Gesetz von Ursache
und Wirkung.
Von nun an wird die Polarität voll ausgelebt. Es entstehen
Konflikte, Gebundenheiten und Leiden: Glückseligkeit wird (gerne) ersetzt durch Leidenschaft.
Dies alles geschieht einzig und allein zwecks Bewusstwerdung.
Wie sonst soll der Narr zur vollen Bewusstheit gebracht werden - wenn nicht durch
Leidensdruck? Er muss wachgerüttelt werden.
Wie sagt Mephisto in Goethes Faust: "Ich bin ein Teil
von jener Kraft, die stets das Böse will - und stets das Gute schafft."
Lucifer - der Lichtbringer! |
Die Polarität und
der mysteriöse Engel von vorhin ergeben den Geisteszustand des 1.Menschen.
Der Wagen stellt den normalen Menschen -
vielleicht etwas krass - dar! Fortschritt ist Trumpf. Sein ganzes Leben,
sein Blick ist nach aussen gerichtet, wo er auch Erfolge verbucht.
Der Wagen, sein Seelengefährt
auf dieser Welt, ist hier aber eine sehr schwerfällige Angelegenheit: Das eigentliche
Wesen, der Wesenskern, die Seele ist im Wagen einbetoniert!
Der Beton als all das, was uns so unbeweglich
und schwerfällig macht: Gewohnheiten, Behaglichkeiten, festgefahrene Meinungen, usw.
Er vergisst sein wahres Wesen -
und seinen Auftrag, Licht in die Angelegenheit zu bringen.
Er vergisst sich so, dass er
sich gar mit dem Beton des Wagens identifiziert, sprich: mit seinen Gewohnheiten,
Meinungen, usw. |